Sonntag, 29. Juli 2018

{Rezension} Das Leben fällt, wohin es will ~ Petra Hülsmann




Autor: Petra Hülsmann
Band: Einzelband
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: Tachenbuch: 10,00€
Seitenzahl: 511
Altersempfehlung: ab 14





Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht, solltest du besser nicht den Kopf hängen lassen
Party, Spaß und Freiheit – das ist für Marie das Allerwichtigste, und sie liebt ihr sorgenfreies Dasein. Das ändert sich jedoch schlagartig, als ihre Schwester Christine schwer erkrankt und sie darum bittet, sich während der Behandlung um ihre Kinder zu kümmern. Und nicht nur das – Marie soll auch noch Christines Posten in der familieneigenen Werft für Segelboote übernehmen. Darauf hat Marie ja mal so überhaupt keinen Bock, und auf ihren neuen "Chef", den oberspießigen Daniel, erst recht nicht. Während sie von einem Chaos ins nächste stolpert, wird ihr jedoch klar, dass es Dinge im Leben gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. Und dass manches einen ausgerechnet dann erwischt, wenn man es am wenigsten erwartet – zum Beispiel die Liebe ...
(Cover und Inhalt: Bastei Lübbe)


Zu Beginn habe ich das Buch ziemlich skeptisch beäugt, da ich meistens nicht der Fan von Geschichten mit Protagonisten, die über 25 Jahre alt sind, bin. Allerdings konnte ich mich schnell mit der Protagonistin Marie anfreunden.
Ich konnte ihre Gedanken und Taten gut nachvollziehen und mochte auch ihren humorvollen und starken Charakter. Was mir allerdings am besten bei ihr gefallen hat, war ihre Schlagfertigkeit, die mich einige Male auflachen ließ.
Marie musste in dem Roman sehr stark sein, da ihre Schwester schwer krank war. Das Thema spricht mich persönlich an, weswegen es mir gut gefallen hat und mich schon am Anfang hat weinen lassen.

Und wenn man nur lang genug so tat, als wäre alles in Ordnung, glaubte man manchmal sogar daran.
('Das Leben fällt, wohin es will' - Petra Hülsmann | S. 49 | Bastei Lübbe)

Fast jeder einzelne Charakter in der Geschichte hat eine besondere Entwicklung durchgemacht. Es war sehr spannend zuzusehen, wie alle sich verändern und neue Seiten an ihnen entdecken zu können. Allen voran hat natürlich Marie die größte Entwicklung durchgemacht, welche – zurückblickend – wirklich toll war und auch hier viele unerwartete Wendungen bereithielt.
So hält das Buch definitiv Überraschungen bereit, die mich immer wieder begeistert haben.

Wie oben schon erwähnt, hat mich der Inhalt sehr ansprechen können, da ich mich persönlich mit dem Thema beschäftigt habe. Deswegen war es auch spannend für mich, zuzusehen, welche Wendungen das Ganze nehmen würde.
Es konnte mich berühren und bereits am Anfang hatte ich Tränchen in den Augen.
In der Mitte des Buches hat es sich kurzzeitig etwas gezogen, da es immer wieder der gleiche Ablauf war, den Marie in ihrem Alltag hatte.
Allerdings hielt das nur sehr kurz an und das Ende hat mich dafür noch mal überzeugt.

"Das Leben gibt dir immer wieder was auf die Fresse, wa? Und zwar meistens dann, wennde am wenigsten damit rechnest."
('Das Leben fällt, wohin es will' - Petra Hülsmann | S. 108 | Bastei Lübbe )

Die Szenerie, die Petra Hülsmann geschaffen hat, hat es mir einfach gemacht, mich schnell einzugewöhnen. Ich mochte die verschiedenen Facetten der Geschichte und genoss auch die Umgebung des Hafens, an dem ein Großteil der Geschichte spielte.
 Besonders an dem Buch war hier auch, dass einige Sätze in 'Plattdeutsch' geschrieben waren. Die Autorin wollte dadurch an die Sprache erinnern, die droht auszusterben. Das hat mich am Anfang auch etwas abgeschreckt, aber man hat sich schnell daran gewöhnt und es waren auch wirklich nicht viele Szenen in Plattdeutsch.

Die Spannung wurde größtenteils im gesamten Buch aufrechterhalten, da viele Überraschungen auf mich warteten. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass es mich noch mehr hätte packen können, aber leider hat mir ein bisschen was gefehlt.
Dennoch spitzte sich die Lage von Marie immer mehr zu, da immer mehr Probleme dazu kamen, und als Leser war es natürlich umso spannender, mit zu fiebern, wie Marie das alles bewältigte.




Das zentrale Thema hat mich ziemlich angesprochen, da ich persönlich damit zu tun hatte, und konnte mich so überzeugen. Trotz meinen anfänglichen Bedenken, dass ich mich mit der Protagonistin nicht identifizieren könnte, mochte ich Marie sehr gerne. Auch alle anderen Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und jeder hat seine eigene Entwicklung durchgemacht.
Auch wenn mir hin und wieder etwas gefehlt hat, fand ich das Buch sehr schön und es hat mich oftmals überraschen können.




 4 Leseeulen: super Buch mit ein paar kleinen Schwächen






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